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Vor 60 Jahren gründeten einige Bewohner der Kaule, Dorn und Oberkülheim die Hofgemeinschaft Kaule. Was zunächst eine regelmäßige Zusammenkunft vor den wenigen Bild­schirmen ausmachte und zu der Idee des ersten Karnevalzuges führte, entwickelte sich sehr schnell zu einer echten Gemeinschaft unter Nachbarn und Freunden.

 

Die gute Nachbarschaft und die Bereitschaft der Mitglieder, anderen zu helfen und sie zu unterstützen, das zeichnet die HGK seit nunmehr 60 Jahren aus.

 

Der Idee, einen Karnevalszug zu veranstalten, folgten im Laufe der Jahre weitere Aktivitäten. Der Jahreskalender ist mittlerweile voller Termine wie: Aktion Saubermann, Maibaumfest, Pfingstsingen, Kinder- und Sommerfest, Wandertag und Oktoberfest. Aus organisatorischen Gründen ging unser Karnevalszug leider 2013 zum letzten Mal. Aber auch darüber hinaus sind unsere Mitglieder bei Veranstaltungen wie z.B. „Unser Dorf spielt Fußball“ dabei gewesen und immer noch aktiv bei dem Pfarrfest.

In unserer Umgebung 10 Bänke aufzustellen, war eine gute Idee.

 

 Wanderst du hier übern Berg und brauchst `ne Rast

Dann sei froh, dass du hier Bänke hast.

Sogenannte „Patenbänke“ stehen nämlich hier am Ort,

von unseren Mitgliedern gepflegt immerfort.

 

Unsere Frauengruppe bei unserem vorerst letzten Karnevalszug  2013

  • Die Pflege und Erhaltung des heimischen Brauchtums,
  • die Pflege eines guten nachbarschaftlichen Miteinanders
  • und die Unterstützung der Nachbarn und Freunde bei Problemen

sind die Ziele, die wir als HGK verfolgen.

 

Das ist uns in der Vergangenheit gut gelungen und wir gehen davon aus, dass diese Ziele auch in der Zukunft nicht aus den Augen verloren gehen. Es lohnt sich. Die HGK lebt seit 60 Jahren nicht zuletzt von der tatkräftigen Mitarbeit ihrer mehr als 70 Mitglieder.

 

Chronik

Im Jahre 1954 wurde die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen. Auf dem „Berg“ gab es nur zwei Fernsehgeräte zu dieser Zeit, eines bei Hennes Hebekeuser, das andere in der Gaststätte Kopp (Kül­heimer Hof) in Oberkülheim. Das End­spiel, bei dem Deutschland Weltmeister wurde, verfolgten die Nachbarn aus der Umgebung Kauler Feld bei Hennes.

 

In dessen Zimmer versammelten sich ca. 15 Personen jeglichen Alters, andere waren in der Gaststätte Kopp, in der die Stimmung Bestens war, denn es gab keine Probleme mit Nachschub von Bier und Schnaps.

 

Nach der Weltmeisterschaft trafen sich einige Nachbarn regelmäßig bei Hennes, um zu plaudern oder um Krimis wie Dr. Marbuse oder Edgar Wallace zu schauen. So entstand eine gute Gemein­schaft unter den Nachbarn.

 

An diesen Abenden kam auch die Idee auf, 1955 einen Karnevalszug zu gestalten. Hennes Hebekeuser, Josef Biermann und Heinrich Joist schmückten eine Kutsche, das Pferd „Ida“ von Hermann Hamacher wurde ausgeliehen und eingespannt. Dann zogen die drei Freunde Richtung Kiel. Sehr weit kamen sie nicht, nur bis zu Josef Scherer, der Alkohol machte eine weitere Wegstrecke unmöglich.

 

Im folgenden Jahr, also 1956 wurde wieder der gleiche Versuch unternommen, hinzu kam noch eine kleine Fußgruppe. Ob es ein Karnevalszug war, sagt Heinz Josef Biermann – der sich noch an diese Ge­schichten erinnern kann – oder einfach nur Gaudi auf der Straße, darüber könnte man noch diskutieren! Auf jeden Fall fand diese Aktion eine große Zustimmung und in Zukunft sollte alles etwas ausgebaut und besser gestaltet werden. Helmut Schrahe, Peter Heider und Hans Erich Breidenbach waren daraufhin die nächsten, die bereit waren mitzumachen, dann folgten immer mehr Nachbarn, die daran Spaß fanden.

 

In der Gaststätte Kopp, in der sich die Nachbarschaft auch öfter traf, fand diese Idee eines Zuges reges Interesse und einige Oberkülheimer machten dann auch in den nächsten Jahren fleißig mit.

 

Im Jahre 1958 ging dann der erste größere Karnevalszug. Das erste Auto, das damals mitfuhr, ist von Peter Spanier und Hans Erich Breidenbach mit einer großen Kamera aus Pappe ausgestattet worden.

Die Karnevalswagen sind auf dem Bauernhof Biermann und später auch gleichzeitig auf dem Bauernhof Heider gebaut worden.

Der bekannte Zeichner Ernst Keller hat uns  jahrelang beim Gestalten der Karnevalswagen unterstützt.

Um die Vereinskasse aufzubessern, wurde von Beginn an bis in die 80-ziger Jahre in allen Haushalten Altpapier gesammelt. Es war eine große Aktion und sehr aufwendig. Einige Mitglieder haben das Papier z.T. mehrere Kilometer weit mit dem Traktor zu verschiedenen Firmen gebracht.

1961 beschloss man bei einer Versammlung, sich nicht mehr auf Karneval zu beschränken, sondern die Nachbarschaftstreffen weiter auszubauen.

Am Vorabend des 1. Mai 1961 setzte die HGK zum ersten Mal einen Maibaum.

Bis 1967 veranstalteten die Mitglieder schon fünf Ausflüge, z.B. 1963 eine Tagestour an die Ahr und 1964 eine Halbtagestour an die Listertalsperre.

Ab 1967 gibt es Dank des jahrelangen Schriftführers und späteren Vorsitzenden Heinz Busch ausführliche Protokolle über Aktivitäten und Begebenheiten der Hofgemeinschaft.

Heinz Busch hat in seinen Unterlagen vermerkt, dass die Mitgliederzahl der HGK zu diesem Zeitpunkt schon auf ca. 25 Per­sonen angewachsen war. Es konnten da­mals nur Männer Mitglieder werden. Ei­nige Mitglieder können wir noch aufzäh­len, wobei bestimmt der ein oder andere vergessen wurde:

 

Josef Biermann, Heinrich Joist, Heinrich Spanier, Helmut Schrahe, Willi Schwirtheim, Johann Hebekeuser, Konrad Meier, Peter Heider, Otto Ruff, Hans Heider, Gottfried Haag, Michael Charles, Christian Metten, Hans Erich Breidenbach, Johann Spanier, Peter Spanier, Heinz Busch, Friedel Haag, Walter Haag, Günther Joist.

Am 15. Juni 1967 fand die erste Jahreshauptversammlung in der Garage von Konrad Meier statt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Heinrich Spanier gewählt, zum 2. Vorsitzenden Heinz Busch.

 Im Jahre 1967 wurde in Unterkülheim das Vereinsheim der Hofgemeinschaft aufgebaut, in dem dann im gleichen Jahr ein Erntefest stattfand. Sieger des schönsten und besten Erntekorbes wurde Josef Biermann. An diesem Abend wurde Hermann-Josef Klein vom Külheimer Hof zum Ehrenmitglied ernannt.

Im gleichen Jahr war auch eine Nikolausfeier für die Kinder der Mitglieder im Külheimer Hof.

Die HGK besaß schon früh ein kleines Festzelt, das von Peter Heider stets repariert und vergrößert wurde. Dies wurde z.B. auch beim Maibaum oder am Vereinsheim benutzt.

Bei allen geselligen Veranstaltungen waren natürlich die Frauen dabei, alle zogen bei den Festen ihre schönsten Kleider und die Männer Anzüge mit Krawatten an. Sehr gerne wurde auch Eierlikör getrunken, Lieferantin war Auguste Heider, die einen kleinen Gemischtwarenladen  in Dorn 2 betrieb, der auch ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt war.

Seit 1992 gibt es in unserer Gemeinschaft Familienmitgliedschaften. Kinder von Mitgliedern können ab 18 Jahren selbst in die Hofgemeinschaft eintreten.

Die Hofgemeinschaft Kaule wird im September 1994 ein „eingetragener Verein“.

Großen Raum nimmt bis heute das Sommerfest bei der Hofgemeinschaft ein. Dann entsteht am Dorn eine Zeltstadt für die „Pänz“ und die „Großen“.

 Zu unserem Wahrzeichen fürs Kinder- und Sommerfest wurde dieses Plakat vor vielen Jahren von Heribert Brands, bekannt als „Speimanes“ vom „Hänneschen Theater“, entworfen.

Die Gemeinschaft in der Hofgemeinschaft wird immer noch sehr gepflegt. Alt und Jung machen vieles gemeinsam und jeder hilft jedem.

 

Wir freuen uns sehr darüber, dass immer wieder jüngere Mitglieder in unsere Gemeinschaft kommen. Diese wiederum sorgen dafür, dass der Nachwuchs in der HGK auf hoffentlich viele weitere Jahre gesichert ist.